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April 26, 2024

Die Macht der Authentizität im Business-Kontext

Die Macht der Authentizität im Business-Kontext

Mein Weg zum Unternehmer war alles andere als geradlinig, und genau darüber möchte ich heute mit euch sprechen. Es geht um etwas, das ich als das Herzstück eines jeden erfolgreichen Unternehmens betrachte: die Authentizität.

Authentizität im Business-Kontext ist kein bloßes Schlagwort für mich; es ist die Essenz dessen, wie ich leben und arbeiten will. Ich habe gelernt, dass nur durch echte Authentizität ein tiefes Vertrauen innerhalb eines Teams aufgebaut werden kann. Aber was bedeutet es, authentisch zu sein, und warum ist es so entscheidend für mich?

Meine persönliche Reise zur Authentizität

Mein beruflicher Werdegang begann unkonventionell: Mit 15 Jahren machte ich mich selbstständig, motiviert durch meinen Vater, der mich ermutigte, meinen eigenen Weg zu gehen und meine Stärken gezielt und gewinnbringend einzusetzen anstatt Zeitungen auszutragen. Diese erste Erfahrung lehrte mich eine unschätzbare Lektion über den Wert der Selbstbestimmung und des Vertrauens in meine eigenen Fähigkeiten.

Später, als ich LOVOO mitgründete, standen wir als Gründer immer wieder vor immensen Herausforderungen. Eine der größten war, wie wir unser Team durch schnelles Wachstum und Veränderung führen konnten, ohne unsere Kernwerte zu verlieren. Die Lösung? Authentizität und Offenheit.

Und das war nicht immer leicht. Es war sogar sehr herausfordernd. Sowohl für uns im Gründerteam als auch gegenüber unseren Mitarbeitenden. Auf der einen Seite ein gutes Vorbild zu sein, möglichst keine großen Fehler zu machen und auf der anderen Seite offen und ehrlich mit eigenen Unfehlbarkeiten, Macken und Niederlagen umzugehen. Vor großen unternehmerischen Herausforderungen zu stehen, diese klar zu kommunizieren und damit dennoch das Team nicht verunsichern zu wollen.

Oder auch in der Führung. Ich erinnere mich an die Zeit, zu der ich mich entschieden habe als CEO von LOVOO ein Führungskräfte-Trianingsprogramm ins Leben zu rufen. Alle Führungskräfte inklusive mir selbst waren Teil davon. Mit den vielen neuen Erkenntnissen wollte ich fortan alles richtig machen. Bloß keine Fehler - denn dann würde ich möglicherweise als Führungskraft nicht mehr ernst genommen und meine Mitarbeitenden schauten sich das falsche Verhalten von mir ab. Tatsächlich lag ich damit aber falsch. Ich bekam das Feedback, sehr verkrampft zu sein, zu perfektionistisch und mit zu hohen Erwartungen. Ich war unauthentisch geworden. Ich habe verbissen versucht, all das neu Erlernte sofort und zu 100% korrekt umzusetzen - prinzipiell nichts Falsches, dachte ich, allerdings habe ich dabei meine Menschlichkeit und mich selbst auf der Strecke gelassen. Fehler zu machen ist völlig in Ordnung und dass ich nicht von heute auf morgen alles besser machen kann auch. Als ich das erkannte und begann, damit offen - und eben authentisch - umzugehen, fiel es mir deutlich leichter, das Gelernte wirksam anzuwenden und mich weiterzuentwickeln.

Wie kann ich authentischer werden?

Für mich war der Schlüssel zur Authentizität Selbstreflexion und das Akzeptieren meiner eigenen Potentiale. Mit externer Hilfe, sei es durch Coaching oder Sparring, sowie durch regelmäßige Reflexion - auch im Arbeitsalltag - gelang es mir, Stück für Stück, meine Potentiale auszubauen und meine Persönlichkeit zu entfalten. Es gibt einen tollen Vortrag von Vera Birkenbihl - eine meiner Meinung nach hervorragende Rethorikerin - über das Potential, das wir mit auf diese Welt gebracht haben und wie viel davon während unserer Erziehung verloren geht. Schau es dir gerne mal an. Sie spricht davon, wie die Erziehung und Ausbildung in unserer Kindheit und Jugend uns systematisch vor der Entfaltung unseres Potentials abhält. Ich stimme dem zu. Daher halte ich es für umso wichtiger, sich im Erwachsenenalter ebenso systematisch damit auseinander zu setzen, diesem Potential wieder großzügig Spielraum zur Entfaltung zu geben.

Dabei ist es meiner Ansicht nach auch essentiell, Menschen um sich zu haben, die einem ehrliches und offenes Feedback geben. Das kann eine gute Freundin oder Freund, ein Mentor oder ein Coach sein.

Um der Authentizität auch bei LOVOO mehr Raum zu geben, habe ich bei LOVOO seinerzeit verschiedene Feedback-Formate ins Leben gerufen, die sowohl den Feedback-Empfängern neue Perspektiven für ihre Entwicklung schenkten, als auch den Feedback-Gebern dabei halfen, ihre Fähigkeit, konstruktives Feedback zu geben, weiter auszubauen. Ich werde in einem separaten Artikel tiefer in das Thema Feedback Circle und 360 Feedback einsteigen.

Ein Buch, das mir besonders die Augen geöffnet hat, ist "Die 5 Dysfunktionen eines Teams" von Patrick Lencioni. Es lehrte mich viel über die Bedeutung von Offenheit und Ehrlichkeit in Teams, um so einen vertrauensvollen Rahmen zu schaffen, der das Fundament von erfolgreicher Zusammenarbeit bildet.

Außerdem war es für mich wichtig, meine negativen Gedankenmuster zu erkennen und aufzulösen. Durch Personal Coaching habe ich gelernt, mir selbst die Erlaubnis zu geben, authentisch zu sein, meine Stärken zu erkennen und zu nutzen sowie die Glaubenssätze abzubauen, die mich daran gehindert haben. Das hat nicht nur mein Selbstvertrauen gestärkt, sondern auch meine Fähigkeit, authentische Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.

Abschließende Gedanken

Authentizität im Business-Kontext ist mehr als nur ein netter Gedanke. Es ist eine fundamentale Strategie, um ein Unternehmen und andere Menschen erfolgreich zu führen. Bei FLOREZCO unterstützen wir Menschen und Unternehmen dabei, diesen Weg zu gehen, weil wir glauben, dass Authentizität der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg ist.

Ich möchte euch inspirieren, den Mut zu haben, authentisch zu sein. Es ist ein Prozess, sicherlich, aber einer, der sich lohnt.

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